Sie stehen oft vor Entscheidungen und die Antwort, die Sie gerne geben würden, lautet: Ich will alles und ich will es jetzt! Wenn es um Messdaten geht, war das in den vergangenen Jahren die gängige Antwort. Heutzutage haben wir es mit einer solchen Menge an Testdaten zu tun, dass man sich erstens entscheidet, nur die Daten zu sammeln, die man für den spezifischen Entwicklungsfall benötigt und zweitens die Art der Datenerfassung optimiert.
Bei der Erfassung von Messdaten wird zwischen zentralen und dezentralen Messsystemen unterschieden. Dieser kurze Artikel wird die beiden Systeme gegenüberstellen und Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile als Entscheidungsgrundlage verdeutlichen. Kleiner Tipp: Fragen Sie sich zuerst nach Ihrer Sensorkonstellation!
Dezentrale Messtechnik zeichnet sich durch ihre leichte Erweiterbarkeit aus. Man nennt es Mix & Match: Kunden können die Komponenten mit vorhandenen Werkzeugen, z.B. ihren Messadaptern, kombinieren. Auch können die Teile einfach ausgetauscht werden, wenn die Garantie abgelaufen oder defekt ist. Das ist die Hardware-Sicht, aber auch die Datenqualität ist zeitlich höher: Die Zeitstempelung ist nahe am Sensor möglich. Der Konverter kann neben dem Sensor (z.B. Frontkamera) platziert werden und die Verkabelung wird trotzdem strukturiert sein. Ein MDI kann bis zu 4 Kameras konvertieren - mit einem einzigen Kabel zum Rekorder.
Viel Flexibilität bringt aus einer anderen Perspektive Nachteile mit sich: Man benötigt mehr Produkte und eine 2-stufige Verkabelung. Auch sind mehr Netzteile nötig, die Wärmeentwicklung ist höher, was zu höheren Kosten führt. Man benötigt mehr Platz im Testfahrzeug und hat eine komplexere Montage und Konfiguration der Messsystemkomponenten.
Die zentrale Messtechnik lässt sich einfach beschreiben mit: Einer für alles. Alle Komponenten sind in einer Hardware vereinigt. Im Falle eines Datenübertragungsfehlers lässt sich die Ursache schneller zurückverfolgen, zu welcher Kamera oder welchem anderen Sensor das defekte Kabel gehört. Das Beste ist, Sie wissen, was Sie bekommen. Die Verlustleistung und die Einbaumaße sind vorhersehbar und führen nicht zu weiteren Ausdehnungen. Man schaltet den Strom von einem Computer ein und dessen Stromversorgungen halten sich in Grenzen, denn die Wandler können die Stromversorgung vom Recorder nutzen und müssen nicht separat versorgt werden.
Sie wissen, was Sie bekommen, aber Sie sind auch in der Modularität eingeschränkt. Die Größe und Anzahl der Produkte ist fest vorgegeben und kann nicht flexibel erweitert werden. Wenn Sie die Sensorumgebung ändern möchten, müssen Sie ohnehin auf dezentrale Lösungen umsteigen.
Generell ist die Größe des Rechners entscheidend. Machen Sie sich also klar, was Ihre Testumgebung ist und wo die Prioritäten liegen. Wenn Sie sich über die Größe im Klaren sind und keine Erweiterungsmöglichkeiten benötigen, dann ist zentrale Messtechnik der richtige Weg für Sie. Wenn Sie flexibel für Anpassungen bleiben möchten, ist ein dezentrales Messsystem das Richtige für Sie.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie uns darüber sprechen und wir finden die beste Lösung für Ihre Testumgebung.